Mittwoch, 9. Mai 2007

Carbon-Credits oder Umwelt-Ablaß?

Unter http://www.exile.ru/2007-May-04/the_bored_whore_of_kyoto.html findet sich ein interessanter Artikel zum Thema Rußland und Umwelt. Unter anderem wird das Kyoto-Abkommen erwähnt. Wie das genau funktioniert werde ich gleich erklären, jetzt nur ein paar Punkte zum Thema Erderwärmung:
Die globale Temperatur befindet sich anscheinend im Wandel. Inwiefern der Gasausstoß der menschlichen Wirtschaft diesen Wandel moduliert, ist eine außergewöhnlich komplexe Fragestellung, die wahrscheinlich nie objektiv beantwortet werden wird, zumindest populärwissenschaftlich, da die meisten Wissenschaftler, die zu diesem Thema forschen, eine eigene Agenda haben.

Aber jetzt zu Kyoto. Nachdem Bush 2001 ankündigte, dass die USA aus dem Klimaabkommen austreten, war die Welt davon ausgegangen, dass das Abkommen nicht zustande kommen würde. Durch die Zusage Rußlands ist dies nun doch gelungen.
Das Abkommen funktioniert so, dass für jede teilnehmende Nation für jedes Jahr ein Maximum an Gaßausstoß festgelegt wird. Nationen, die unter ihrem Maximum liegen, können die Differenz als sog. Carbon-Credits verkaufen.
Wenn z.B. Frankreich ein Maximum von 200 hat, aber 250 produziert, kann es von Rußland, welches ein Maximum von 400 hat, aber nur 150 produziert, 50 kaufen. Am Ende hat Rußland dann 200 produziert und Frankreich auch, und alle liegen innerhalb der Parameter des Vertrages. Das Dumme ist nur, dass Frankreich nichts an seinem Ausstoß geändert hat. Es bezahlt einfach jemanden anders, keinen Ausstoß zu verursachen. Das ist genauso, als würde der Besitzer eines dicken SUV-Geländewagen einem dreijährigen Kind Geld dafür geben, dass es mit seinem Fahrrad keinen Gaßausstoß verursacht.

Ziemlich lächerlich oder? Da der Gaßausstoß Rußlands so hoch angesetzt wurde, dass es ihn in 20 Jahren nicht erreichen wird, und auch keine einzige Klausel besagt, dass z.B. Geld, was über den Verkauf von Carbon-Credits für effizienzsteigernde Maßnahmen ausgegeben werden soll, entlarvt sich das Abkommen hier als Selbstzweck. Die Vorteile der Mitglieder sind: Geld (Rußland, China) und Propaganda. Da die westliche Bevölkerung immer mehr Wert auf Umweltschonung legt, ist das Eintreten in so ein Abkommen natürlich manipulatorisches Gold.
Und am Ende muß niemand tatsächlich was für den Umweltschutz tun.

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Über mich

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