Der Film scheint eine deutsche Produktion zu sein, und was mich betrifft ist es der erste deutsche Film, der nicht aussieht, als ob er fürs Fernsehen produziert worden wäre. Es geht um eine süße Brünette aus Amerika, die auf einer Art Selbstfindungstrip ist und daher herausfinden möchte, was die Subjekte des Filmes dazu getrieben hat, sich zu treffen, auf dass der eine dem anderen den Penis abschneiden kann, zwecks gemeinsamen Verzehrs.
Die erste Hälfte des Films folgt man der Protagonistin im bösen Deutschland umher. In Amerika wird der Film vielemal atmosphärischer sein als hier in Deutschland. Die Busse und Züge in dem Film sind stets menschenleer, es scheint kein einziges Gebäude zu geben, welches vernünftig ausgeleuchtet ist, und in ihrer Freizeit haben die fiesen Deutschen auch nichts besseres zu tun, als sich gegenseitig in den Arsch zu ficken oder Schweine auszunehmen.
Kann man sich eigentlich ganz gut vorstellen von einem Volk,nachdem es es nicht geschafft hat, die Welt zu erobern und die Hälfte der Einwohner zu töten, was?
Zurück zum Film: In der ersten Hälfte wird krass vom Falle Ed Geins, des Serienkillers aus Wisconsin, der auch schon Vorbild für Hitchcocks "Norman Bates" aus dem Film "Psycho" war, abgekupfert. Es wird eine düstere Kindheit der Protagonisten gezeichnet,der eine entwickelt aus Schuldgefühlen für den Tod seiner Mutter, Gelüste, verspeist zu werden, während der andere auch schon in der Kindheit mal eine Puppe verspeist. Die kleine Brünette philosophiert derweil fleißig vor sich hin, dass die beiden ja ach so alleine waren und meint, dass niemand sich je die Zeit genommen hat, sie richtig kennenzulernen. Dass man dann auf die Idee kommt, sich gegenseitig aufzuessen ist dann was ganz normales nicht? Und irgendwie scheint so eine dunkle Stelle in unser aller
Seele zu sein, und in Wirklichkeit versucht sie ja nur sich selbst zu verstehen bla bla bla...
Das hilft auf jeden Fall, die Gewalt und die Abartigkeit jener beiden Vollidioten zu ästhetisieren. Es ist schon beachtenswert, dass hier versucht wird, zwei Typen, die es geil fanden sich aufzuessen/gegessen zu werden, als wie auch immer geartete "Opfer" darzustellen.
Meiner Meinung nach hatten die beiden einfach nur zu viel Zeit. Nachdem sie ihre lokale Videothek durchhatten, und die Schwulenfilme sie nicht mehr reizten haben sie halt angefangen sich immer krankere Sachen reinzuziehen. Von Kick zu Kick haben sie sich da reingesteigert und am Ende eine ihrer kranken Phantasien auch durchgezogen. Genausowenig wie Heroinjunkies gezwungen werden, sich ihre erste Nadel zu setzen standen die beiden Spinner unter irgendeinem psychologischen oder sonstwie geartetem Druck zu tun was sie taten. Ich glaube es war eine freie Entscheidung. Freie Entscheidungen bringen volle Verantwortung mit sich.
Ab der zweiten Hälfte wird der Film interessant, man sieht wie sich unser Metzgermeister mit einem Schwulen trifft, der aber das Spektakel im letzten Moment absagt, dann wie die beiden Protagonisten sich nun kennenlernen (über ein Internet Forum, dessen Themen zu 66% Songtitel der beliebten amerikanischen Band "Cannibal Corpse"
sind, wie z.B. "Meat Hook Sodomy", "Shredded Humans", "Orgasm through torture", "A Skull full of maggots", "I will kill you" und "Blowtorch Slaughter", unter anderem), es gibt einen ersten fehlschlagenden Versuch und dann das große Finale. Diese letzte Hälfte des Films ist wirklich perverse Scheiße. Echt kranker Stoff, und hervorragend gespielt. Kommt keine der anderen Serienkillerverfilmungen dran. Dass das ganze nicht viel mit großem Kino zu tun hat sondern eher reine Exploitation ist (und sogar noch mehr Exploitation als Lenzi oder d'Amato!), versteht sich hier von selbst. Hier ist es den Filmemachern gelungen, eine wirklich überzeugende Atmosphäre aufzubauen, und das ganz ohne Großaufnamen etc.
Alles in allem stimmungsvolles Filmchen, was an der schwachen Storyline mangelt, denn die erste Hälfte hätt man gut und gern weglassen können.
Insgesamt ist es eigentlich auch nur eine fiktive Wiederverfilmung des tatsächlichen Videos, welches in Obhut der Staatsgewalt ist. 3/5
http://www.martinweisz.com/Grimmlove.html
Posts mit dem Label Film werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Film werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Sonntag, 6. Mai 2007
Sonntag, 29. April 2007
Lady Vengeance

Gestern habe ich mir "Lady Vengeance" angesehen. Ein koreanischer Film. Mir war langweilig und da ich ja generell zierliche asiatische Frauen auf Rachefeldzügen mag, dachte ich mir wieso eigentlich nicht...
War mäßig unterhaltsam, etwas zwanghaft mit einer seltsamen Abfolge der Szenen, was den Film wohl "künstlerisch" machen sollte. Ist nicht wirklich ein guter Film gewesen, enthielt trotzdem genug interessante Motive, die ich hier ansprechen werde:
Das Christentum scheint in Korea so sehr verbreitet zu sein, dass mittlerweile Rebellion dagegen in Filmen üblich wird. Einer der Charaktere nämlich ist ein selbstgerechter Priester, der sich anmaßt, die Protagonistin zu kennen und ihr helfen will, ein aufrechtes Leben zu führen. Er wird von der Protagonistin mehrmals scharf abgewiesen, einmal zeigt sie ihm ein buddhistisches Büchlein mit der Anmerkung, sie sei keine Christin mehr, sondern zum Buddhismus konvertiert. Interessant, dass eine Abkehr vom Christentum nicht immer über den Materialismus zum Nihilismus füren muss, wie im Westen. Obwohl natürlich anzuzweifeln ist, ob jemand, der von Zorn erfüllt, jemandem trotzig eröffnet, er sei nun Buddhist, wirklich verstanden hat, worum es dem Siddharta denn ging.
Den christlichen Einfluss merkt man jedoch leider den gesamten Film über, wenn auch etwas subtiler. Wo im offensichtlichen Vorbild "Lady Snowblood", noch ganz klar Schwarz/Weiß gemalt wurde, so sind sich die Charaktere dieses Films, allen voran die Protagonistin, ihrer Sache nicht so sicher. Sie selbst äußert wiederholt ihre Selbsteinschätzung als Sünderin etc. Am Ende jedoch finden alle zusammen und, innerlich zerissen, rächen sich. Ich kann verstehen inwiefern dieser Film für einen Christen (oder post-christlichen Moralisten), "Tiefgang" haben mag, da er das alte Thema des Verhältnis von Rache und "Liebe deinen Nächsten" und das Verhalten eines Christen im Angesicht seines Peinigers durchaus gekonnt aufgreift. Darf man sich nun wehren, oder muss man sich passiv verhalten, da auch der Peniger ein Geschöpf Gottes ist, und man seine Feinde lieben soll, wie JC meint?? Und wie steht es hiermit: "Auge um Auge", oder "halt ihm auch die andere Wange hin"?

Für jemanden, der Bezug zu dieser Fragestellung hat, ist der Film wahrscheinlich sehr gut. Für mich, im Wissen, dass das Bekämpfen der Feinde nicht heißt, dass man sie nicht liebt, wars recht fade. Ich guck mir lieber Lady Snowblood an. Besser, atmosphärischer und mit einer charismatischeren Protagonistin, gespielt von der unvergleichlichen Meiko Kaji. Hammer Soundtrack auch!!
<---Meiko Kaji in "Lady Snowblood"
Abonnieren
Posts (Atom)
Blog-Archiv
Über mich
- Bollverk
- Zahnmedizinstudent, Traditionalist, Musikfreund, Linux-User (Gentoo), klassische-Gitarre-Spieler, Gewichtheber, Filmfreund, Philosoph
Links
- Al-Jazeera recht objektive News ausm Nahen Osten
- B-Stadt: Berlin Rap News
- Blabbermouth: Metal-News
- Der unvergleichliche Tucker max
- Dragon & Tiger Mailorder: Alle DVDs dies gibt und alle UNCUT
- Gentoo: DIE Linux-Distribution
- kein Mitleid mit Microsoft!
- lustig Webcomic
- Maddox: der niemals seine Seite updated
- Muslim-Markt: Religiöse und nicht-religiöse Sozial- und Politikkritik
- Ninjapirate: Manchmal lustig
- Sense of View - Deutsche Film Reviews
- Tharo's fieser Blog
- The Exile: Das unterhaltsame Magazin
- Tradition & Politik
- User-Friendly Webcomic